Konkret bedeutet das: Weniger Papier füllen, keine endlosen Analysen und der Verzicht auf die üblichen Floskeln. Stattdessen: Hohe Partizipation der Akteure, konzentrierter Mitteleinsatz, konkrete Sacharbeit, eine klare Umsetzungsplanung und Förderung von aktiven Netzwerken!
Die genannten Punkte waren leitend bei unserer „touristischen Zukunftswerkstatt“ – ein Format, mit dem wir 2018 erstmals im Ostseebad Ahrenshoop neue Wege bei der Erstellung eines Tourismuskonzeptes eingeschlagen haben. Gemeinsam mit unserem Partner Compass GmbH haben wir in einem intensiven und interaktiven Prozess ein Tourismuskonzept entwickelt – in fünf Tagen!
2019 ging es dann ins Ostseebad Göhren. Unser Büro haben wir im Bernsteinpalais des Hotels Hanseatic aufgeschlagen und waren die gesamte Zeit über präsent. Anschließend wurden Einzelinterviews geführt, Großgruppenformate moderiert und Strategiegruppensitzungen durchgeführt.
Mit dieser Vorgehensweise wollten wir die folgenden Ziele erreichen:
- die Teilnehmer für künftige Marktbedürfnisse sensibilisieren,
- Sichtweisen austauschen und konsensfähige Resultate erzielen,
- zukunftsfähige Märkte identifizieren und Zielgruppen bestimmen,
- Maßnahmen und Projekte finden, bewerten und auswählen sowie – nicht zuletzt –
- die Akteure für die Umsetzung gemeinsamer Ziele mobilisieren.
Um eine möglichst hohe Partizipation zu erreichen, bestand die Zukunftswerkstatt aus Workshop-Einheiten mit Fachvorträgen, Diskussionen und zielgerichteten Arbeitsphasen, sowie Dokumentationsphasen, in denen die Workshop-Ergebnisse auf- und nachbereitet wurden. Durch stetige Rückkopplung mit den Beteiligten haben wir die Ergebnisse reflektiert und gefestigt, Resultate waren sofort sichtbar. Parallel dazu konnten wir die Ergebnisse bereits in Konzeptform bringen.
Der inhaltliche Ablauf der Zukunftswerkstatt orientierte sich an den Phasen eines klassischen touristischen Planungsprozesses (Analyse, Ziel- und Strategieentwicklung sowie Projekt- und Maßnahmenplanung) unter Einbeziehung der Akteure aus Tourismus, Kultur, Verwaltung, Politik und Interessenverbänden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: es entstand eine fokussierte Tourismusstrategie, die die Ausgangssituation sowie aktuelle Trends zusammenfasst, die erarbeitete Strategie beschreibt und konkrete Maßnahmen beinhaltet.
Als Erfolgsfaktoren für Prozess und Inhalt haben sich dabei herausgestellt:
- Vorhandene Daten zur Kundenzufriedenheit aus dem Vergleichenden Gästemonitor
- Professionelle Vorbereitung und interne Kommunikation innerhalb des Ostseebades durch die Kurdirektion
- Professionelle Moderation und innovative Methoden bei Beteiligungsverfahren
- Kurze und pointierte Inputs durch Impulsvorträge
- Die Arbeit vor Ort und steter Austausch mit den Akteuren während des Prozesses
Inhaltlich wurden ein Zielsystem und eine Positionierung für das Ostseebad Göhren entwickelt, eine Priorisierung touristischer Themen vorgenommen und zehn Leitprojekte festgelegt mit deren Umsetzung ab 2020 begonnen werden soll. Die Umsetzung lastet dabei nicht nur auf der Verwaltung, sondern wurde auf mehrere Schultern verteilt. Durch die (freiwillige) Ernennung lokaler Kümmerer für diverse Themen wurde die Selbstverantwortung der Unternehmer und Verbandsvertreter gestärkt und die Kurverwaltung entlastet.
In 5 Tagen entstand so die strategische Ausrichtung des Ostseebades Göhren für die kommenden 10 Jahre.