Gäste geben Kurort gute Noten

Tourismus Ergebnisse der Befragung liegen vor: Viele Stammgäste, altes Publikum

 


Punkten kann der Kurort vor allem auch mit Restaurants und Geschäften. Die Altersstruktur sei auch eine Chance.

Bad Zwischenahn - Viele Stammgäste und eine hohe Zufriedenheit. In den Bereichen „Wiederbesuchsabsicht“ und „Empfehlungswahrscheinlichkeit“ erzielte Bad Zwischenahn sogar die absoluten Spitzenwerte unter 20 Orten aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Das sind Ergebnisse des „Vergleichenden Gästemonitors 2011“, dem ersten Teil einer auf drei Jahre angelegten Gästebefragung. Für die Untersuchung waren im vergangenen Jahr 340 Tages- und Übernachtungsgäste befragt worden. Die Kernergebnisse stellte Dr. Alexandra Partale (Benchmark Services) rund 150 Gastgebern vor.

Punkten kann der Kurort vor allem mit den Reisemotiven „Kulinarisches Erleben“, „Shoppen“, „Neue Leute kennenlernen/Menschen treffen“ und „Sich verwöhnen lassen“. Auch „Erholung, Entspannung“ sowie „In der Natur sein“, sind überdurchschnittlich oft genannte Motive für einen Zwischenahn-Besuch.

Bei der Frage nach dem Image ist einzig der Wert beim Alter der Gäste leicht negativ (im Vergleich zu anderen Heil- und Kurorten allerdings positiv). In allen anderen Punkten geben die Besucher gute Noten. Für Partale bedeutet das: „Bad Zwischenahn wird als moderner und dynamischer Touristenort wahrgenommen, nicht als verstaubter Kurort.“

Allerdings: In den jüngeren Altersgruppen liegt Bad Zwischenahn deutlich hinter den anderen Heil- und Kurorten. Der Anteil der Besucher bis zu einem Alter von 60 Jahren liegt in Bad Zwischenahn (rund 40 Prozent) deutlich unter den rund 60 Prozent in anderen Heil- und Kurorte (ohne Küste und Insel). Bei den Gästen von 61 bis 80 Jahren, lässt Bad Zwischenahn mit knapp 38 Prozent andere (18 Prozent) hingegen hinter sich. Für Alexandra Partale kein Grund zur Sorge: „Der demografische Wandel lebt in Bad Zwischenahn.“ Sie sieht in diesen Zahlen eine Chance: „Die immer älter werdenden Menschen kommen gerne nach Bad Zwischenahn. Das ist nichts, das Sie fürchten müssen.“ Dass 45 Prozent der Besucher Rentner (andere Orte: 34 Prozent) sind, solle man als Chance sehen: „Die Gäste haben sehr viel Zeit und sind nicht auf Ferien angewiesen.“

Aufhorchen ließ ein anderer Wert: Nur rund 12 Prozent gaben an, erstmals in Bad Zwischenahn zu sein. In anderen Heil- und Kurorte waren dies rund 34 Prozent. Wer allerdings einmal den Weg ans Zwischenahner Meer gefunden hat, kommt meist wieder. Ab einer Reisehäufigkeit von fünf Besuchen liegt Bad Zwischenahn ganz vorn. „Die Kundenbindung funktioniert“, so Partale.

Die zahlreichen Angebote (Radfahren, Restaurants, Konzerte und der See) ließen den Kurort im Vergleich zur Konkurrenz gut dastehen. Etwas ungläubig war das Publikum beim Schlechtwetterangebot. Im Vergleich erzielte Bad Zwischenahn hier den Bestwert.

Unterm Strich gab es in der Gesamtzufriedenheit die Note 1,7, mit der geworben werden kann. Zur Einordnung: Der Bestwert von 1,5 wurde in Bayern erzielt, der schlechteste lag bei 2,8, der Durchschnitt bei 1,9.

Zuvor hatten Kurdirektor Peter Schulze und Mitarbeiter der Bad Zwischenahn Touristik GmbH das Arbeitsfeld der BTG von der Buchung über Kurpark und Veranstaltungen bis hin zu neuen Medien vorgestellt. Der Abend sollte der Aufklärung dienen, da „nicht jeder der Diskussionsteilnehmer umfassend informiert ist“, wie Schulze mit Blick auf unterschiedliche Auffassungen über die Arbeit der BTG anmerkte. Diese sei neutral und unterstütze „alle touristischen Leistungsträger zum Wohle Bad Zwischenahns“. Durch einen neuen Arbeitskreis BTG/Hotellerie soll die Zusammenarbeit verbessert werden. Konkret nannte er das neue Magazin „Essen und Trinken“, das aus einer Initiative mit dem Hotel- und Gaststättenverband entstanden sei, sowie das „Gute-Laune-Ticket“, an dem „mit Volldampf“ gearbeitet werde.

Quelle: Markus Minten; in www.nwzonline.de; 23.03.2012