Info-Abend zum Masterplan Salinental

Gesundheitstouristischer Masterplan Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg

Gesundheitstouristischer Masterplan Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg


Eine Premiere erlebten die Stadträte von Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg am Donnerstag. Erstmals kamen sie zu einem gemeinsamen Termin im Haus des Gastes in Bad Kreuznach zusammen. Thema war der „Masterplan“ für den neuen Gesundheitspark Salinental“, der den Bereich von Kurpark zu Kurpark als neue Mitte der beiden Heilbäder aufwerten soll.

Oberbürgermeister Andreas Ludwig und Stadtbürgermeisterin Anna Roeren-Bergs wiesen darauf hin, dass die Gemeindeordnung eine offizielle Stadtratssitzung nicht gestatte. Denn die dürfe für jeden Rat stets nur auf dem eigenen Gemeindegebiet stattfinden. Und so war es denn ein „Infoabend Masterplan Gesundheitspark Salinental“ zu dem die Stadträte und weitere Gremien der beiden Städte zusammen kamen.

Ludwig und Roeren-Bergs betonten, dass bereits die Arbeit in der Lenkungsgruppe, die im vergangenen Jahr geleistet worden sei, die Kooperationsfähigkeit der beiden Städte unter Beweis gestellt habe. Nun gehe es darum, Gutachten, Planungen und Ideen an die politischen Entscheider der beiden Städte zu übergeben, die ab September die Weichenstellungen vornehmen müssten. Der Infoabend bildete damit den Einstieg in den politischen Beratungs- und Entscheidungsprozess.

Die etwa 90 Männer und Frauen erhielten zunächst eine Kurzinformation und die vollständige Dokumentation zur Touristischen Gesamtstrategie der beiden Heilbäder, die das Büro Benchmark aufgrund von Workshops erarbeitet hat. Die Empfehlung dabei, die Alexandra Partale für das Büro noch einmal formulierte: Die beiden Heilbäder sollten zu einem klar positionierten Urlaubsziel verschmelzen. Das „Gesundheits- und Fitnessresort“ solle alle Menschen ansprechen, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen und die Natur aktiv erleben möchten. Diese touristische Zielsetzung soll im Einklang mit der starken Nutzung des Salinentals als Naherholungsgebiet stehen.

In diesem Zusammenhang kommt gerade der Entwicklung des Salinentals eine entscheidende Bedeutung zu. Hierfür stellte das Büro Bierbaum und Aichele mit Klaus-Dieter Aichele, Klaus Bierbaum und Burkhard Elfers den Entwurf des Masterplans vor, der 65 Einzelmaßnahmen auflistet, die zu einen Neupositionierung des Salinentals als Imageleuchtturm für beide Heilbäder führen sollen. „Das Salinental ist so wichtig für Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg wie der Dom für Mainz“, formulierte Architekt Klaus Bierbaum prägnant.
In drei Zeitstufen sollen das Salinental und der Bereich von Kurpark zu Kurpark einer umfassenden Revision unterzogen werden. Dabei werden verschiedene Vorhaben sofort angegangen. So wies der Beigeordnete Karl-Heinz Gilsdorf darauf hin, dass die Wiederherstellung der historischen Solebeförderung der Gradierwerke mit Wasserrädern bis Herbst erfolgen wird. Andere Maßnahmen lassen sich erst im Zeitraum von zehn Jahren verwirklichen. Alle Einzelmaßnahmen waren auch schon Thema in den Beteiligungsworkshops und in der Lenkungsgruppe.

Nur einige Beispiele: So soll ein durchgehender Salzweg von Kurpark zu Kurpark entstehen, zu dem in Bad Münster ein Sole-Pfad gehört. Zäune und Barrieren sollen so weit wie möglich verschwinden oder geöffnet werden. Das gilt insbesondere für den Uferweg in Bad Kreuznach, der durchgängig begehbar werden soll. Sichtbarrieren sollten verschwinden. Auf Flächen in Bad Kreuznach, die durch die Verlagerung von Kleingärten oder Sportanlagen entstehen, könnte ein Fitness- und Bewegungspark, neue Spielflächen, Ruhebereiche, Möglichkeiten der Naturbeobachtung und auch ein Salzgarten entstehen.

Das Kurmittelhaus in Bad Münster am Stein-Ebernburg soll frei gestellt werden, unschöne Detailansichten könnten durch Begrünung aufgewertet werden. So weit möglich sollte der Triebwerkgraben in Bad Münster am Stein bis zum Felseneck wieder geöffnet werden. Uferbereiche der Nahe können mit Stegen naturschutzgerecht zugänglich gemacht werden. Der Straßenbereich Kaiser-Wilhelm-Straße zwischen Kurpark und Roseninsel unterbricht derzeit die Grünzone im Kurgebiet Bad Kreuznach. Er könnte durch eine neue Verkehrsregelung, die Autos einbezieht, aufgewertet werden. Dabei würden alle Verkehrsteilnehmer gleichrangig diesen Verkehrsraum nutzen. Aufgewertet werden müsse auch der Inhalationspark im Kurpark. In der Diskussion war die Auffassung der Planer, das Salinental sei zu stark mit Sportflächen belastet, der kritischste Punkt. Beide Planungsbüros plädierten für eine langfristige Verlagerung. Eine Herausforderung ist es auch, den PKW-Verkehr aus dem Innenbereich des Salinentals zwischen B 48 und Fluss zu verbannen. Im Hinblick auf das Freibad Bad Kreuznach ist lediglich eine Verlagerung des Zaunes der Liegewiesen vorgesehen, um Raum für den Uferweg und frei zugängliche Flächen zu schaffen.

Eine derartige umfassende Gestaltungsaufgabe, sei nicht kurzfristig und mit Einzelmaßnahnahmen zu erreichen, sondern nur durch die Gesamtwirkung der einzelnen Schritte, so Klaus-Dieter Aichele. Die Planer empfahlen den beiden Städten gemeinsam eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2018 vorzubereiten. Dieses gemeinsame Projekt könne den Prozess des Zusammenwachsens fördern, Finanzmittel generieren und eine breite Zustimmung zu den geplanten Änderungen gewinnen.

In den kommenden Wochen und Monaten wird der Masterplan in seiner Endversion nun die diversen städtischen Gremien beschäftigen.

Quelle: www.lifetime-kreuznach.de/2010/06/infoabend-zum-masterplan-salinental